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Nienhagen, 4. Juni 2009

Erwartungen an künstliches Großriff in Nienhagen erfüllt

Auf Einladung des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz zogen heute, am 04.06.2009 in Nienhagen die am Projekt "Riffe in der Ostsee" beteiligten Partner aus Verwaltung, Wissenschaft, Wirtschaft, Verbänden und Institutionen sowie der Kommune vor Ort Bilanz.

Dabei wurde übereinstimmend festgestellt, dass mit dem künstlichen Riff das gestellte Ziel - die Wirtschaftsfischbestände in den küstennahen Regionen des Landes Mecklenburg-Vorpommern zu stabilisieren – erreicht wurde.

Dafür sprechen folgende Ergebnisse:
Am "Großriff Nienhagen" ist das Jungfischaufkommen beim Dorsch fast doppelt so hoch wie in einem ca. 4 km entfernt liegenden und gleichzeitig beprobten Referenzgebiet.

Auf der neu geschaffenen Oberfläche von ca. 18.000 m² wird im Jahresmittel eine Biomasse von ca. 95,4 t produziert. Dies stellt eine wichtige Nahrungsgrundlage für die im Riff lebenden Jung- und Kleinfische dar. Neben Miesmuscheln und Seepocken sind dabei vorrangig Algen vertreten. Unter ihnen ist die Rotalge Delesseria sanguinea, die im atlantischen Raum wirtschaftlich genutzt wird. Im Rahmen des Projektes "Großriff Nienhagen", das von 2002 bis 2008 mit Mitteln des Landes und der EU finanziert wurde, konnte labortechnisch auch der Nachweis erbracht werden, diese Rotalge auf der Basis einer Aquakulturanlage massenweise zu produzieren, um sie einer Verwendung in den Bereichen Kosmetik, Medizinprodukte und Nahrungsergänzungsmittel zuzuführen.

Beraten wurde in Nienhagen auch die weitere Ausrichtung des Projektes bis 2012.
So werden weiterhin am Standort Nienhagen neben dem monatlichen Monitoring Bestandsuntersuchungen am Dorsch mittels Markierung und Besenderung sowie Hälterung durchgeführt.

Bezüglich der Rotalgen ist der Zwischenschritt in Richtung großtechnische Produktionsanlage in Form eines Experimentalcontainers geplant. Dieser soll auf einer vor Nienhagen zu errichtenden Plattform mit ca. 200 m² Arbeitsfläche installiert werden.

Parallel dazu soll ein für die industrielle Produktion leicht handhabbares Kontroll- und Analyseverfahren entwickelt werden.
Darüber hinaus ist die Errichtung eines weiteren Riffs östlich von Warnemünde in Höhe Rosenort auf einer Verklappungsstelle geplant. Hier sollen die Ergebnisse vom Standort Nienhagen auf 6 m Wassertiefe bestätigt und gleichzeitig der Nachweis einer schnelleren Besiedlung des Verklappungsgutes durch das Einbringen von Hartsubstrat erbracht werden.

"Ich freue mich sehr über die positiven Ergebnisse unseres Projektes", so Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus anlässlich der heutigen Tagung. "Jetzt kommt es darauf an, die wissenschaftlichen Ergebnisse aber auch die technischen Anlagen nachhaltig zu nutzen. So ist die Eröffnung eines Bildungsprojektes für die schulische, universitäre oder bildungstouristische Aufbereitung der vorliegenden Untersuchungsergebnisse angedacht."

Darüber hinaus geht es darum, auch die touristische Nutzung des Riffs zu erweitern. Die landseitige Anbindung des Riffs mittels einer Seilbahn als realisierbare und praktikable Vision ist bereits auf der Webseite www.riff-nienhagen.de anzusehen. Hier sind alle Informationen wie Ergebnisse und Neuheiten zum Riffprojekt aufgeführt. Eine Seite Zurück

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